Kunst
Mit Odonien hat Odo Rumpf einen Ausstellungsort erschaffen, der selbst als Gesamtkunstwerk fungiert. Durch immer neue Arrangements auf dem Gelände und der Verknüpfung aus wilder Bepflanzung und skurrilen Skulpturen ändert sich das Bild Odoniens beständig. Puzzleartig werden die einzelnen Teile in einen neuen Zusammenhang eingeordnet und erhalten so neue Bedeutungen.
Umgeben von monumentalen Skulpturen, absurden Installationen, außergewöhnlichen Fundstücken und üppig bepflanzt, bildet der odonische Skulpturenpark das Herzstück der Open-Air-Saison des Freistaates. Hier ist Raum für neue Begegnungen, gemeinsames Feiern, Essen und Trinken – eine Großstadtidylle ohne Zwang und Abhängigkeiten, eine Ideenschmiede und eine moderne Agora mit industriellem Charme.
Durch den Einsatz von Licht, Feuer, Wasser und wilden Pflanzen strahlen seine Installationen eine nahezu kindliche Verspieltheit aus. Dabei bricht er bewusst mit Normen und arbeitet intuitiv – konträr zu seinem Maschinenbaustudium, wo er sich stets an Vorgabe halten musste. Odos Sammelsurium an Kunstwerken wächst immer weiter und verändert sich stetig: Nichts ist für die Ewigkeit gedacht und immer wieder kann Neues entdeckt und erlebt werden. Odonien ist mehr als ein bloßer Ausstellungsraum, es kann als Gesamtkunstwerk begriffen werden.
Odo Rumpf
Sammler, Ingenieur und Bildhauer
Der diplomierte Maschinenbauingenieur und Metallbildhauer Odo Rumpf ist seit 1991 hauptberuflich als Künstler tätig. Aus einer Verbindung von Stahl und Industrie-Fundstücken erschafft er immer neue Skulpturen, kinetische Großobjekte und Multimedia-Installationen. Eines seiner bekanntesten Objekte ist der Solarvogel an der Kölner Rheinpromenade, für den er 1997 mit dem Europäischen Solarpreis Kunst ausgezeichnet wurde.
„Durch die Kombination und das Zusammenstellen einzelner „frei gewachsener“ Fundstücke verschmelze ich wildwachsende Pflanzen und stillgelegte Industriegelände zu Pflanzenskulpturen, mit all ihrer Symbolik, Freiheit und Kraft jener zu neuem Leben erwachenden Industriebrachen. Der Humus, die Blumentöpfe, die Hydrokulturbehälter meiner Skulpturen sind riesige zerbrochene Kabeltrommeln, Pumpengehäuse und verwitterte Holzschwellen. So gestalte ich eine authentische Symbiose mit der eigentlichen Pflanze. Mit Abstand betrachtet zeigen meine Skulpturen Leichtigkeit und sanfte Wildheit in ihren natürlichen Formen, Pflanzen aus einer exotischen Welt. Betrachtet man sie näher, ist Vorsicht geboten; Die leicht knickbar wirkenden Stiele und Stämme sind aus hartem Eisen, ausgefranste Kabelteile sind spitz wie Nadeln, das Nest des Provenienz (im „Funkie“-Baum) ist aus Stacheldraht geflochten und Blüten werden zu riesigen Mäuler fleischfressender Pflanzen.“